Pittsburgh, Falling Water, Frank Lloyd Wright
 
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Ein Haus auf dem Wasserfall - Sa 26. Mai 2007 Falling Water

Ein Haus auf dem Wasserfall

Die Sonne scheint und der Morgen ist ruhig. Die meisten Amerikaner sind über das verlängerte Wochenende zu Freunden und Verwandten gefahren. Wir fahren heute ins Hinterland Pennsylvanias, in die Laural Hills, wo ein echtes Meisterstück von Frank Lloyd Wright zu bestaunen ist.

Falling Water, ein Haus auf dem Wasserfall gebaut, wurde von Wright Mitte der 30er Jahre für die Familie Kaufmann als Wochenendhaus entworfen und gebaut. Die Kaufmanns hatten als Besitzer des Kaufhauses in Pittsburgh, dem 4. größten des Landes, ein Vermögen verdient. Dieses brauchten sie aber auch, denn statt der geplanten 20-25 Tausend Dollar Baubudget hat das Haus satte 155.000 Dollar gekostet. Der Architekt bekam davon gerade mal 8.000 Dollar.

Der Wert des Hauses wird heute auf etwa 250 Millionen Dollar geschätzt. Ein originaler Esszimmerstuhl kostet allein heute schon 85.000 Dollar.

Das Haus überrascht mit vielen Wohnebenen, riesigen Terrassen, die weit über den Wasserfall hinausgebaut sind, horizontalen Linien und Naturmaterialien. Der kleine Fluss wird hier praktisch mit dem Haus verheiratet. Die Inneneinrichtung ist für die Zeit erstaunlich modern und würde auch gut in die Häuser des 21. Jahrhunderts passen.

Der Architekt war 67 Jahre alt, als er dieses Haus entwarf. Sowohl er als auch seine Zeitgenossen glaubten, dass seine Karriere damit eigentlich fast beendet sei. Ein großer Irrtum, denn Falling Water stellte eine Art Neubeginn im schöpferischen Schaffen dar. Wright entwarf bis zu seinem Tod mit 91 Jahren noch 200 weitere Häuser.

Zum Haus gehört auch ein sehr schönes Gästehaus. Hier waren auch Einstein und Frida Kahlo zu Gast.

Eine Anekdote verdeutlicht wieder einmal den starken Charakter Wrights: Alle seine Autos waren in seiner Lieblingsfarbe, Rostrot, lackiert. Frau Kaufmann fand diese Farbe furchtbar. Sein Kommentar war kurz und prägnant: „Sie gewöhnen sich besser daran, denn diese Farbe wird sich durch das gesamte Haus ziehen“.

Wir laufen noch ein wenig durch den riesigen Park, der zum Haus gehört, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Die Fahrt ist angenehm, denn man kommt an vielen State Parks vorbei, die zum Radfahren, Spazierengehen oder Whitewater Raften einladen.

Am Abend ist es regnerisch und wir gehen nur noch in ein China Restaurant am Station Square.

 

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(c) www.schnupsi.de Donnerstag 23 Juli 2009