Niagara Falls
 
Reiseberichte unterwegs in der Welt unterwegs in der Zeit

2 Millionen Liter Wasser pro Sekunde - So 27. Mai 2007 Niagara Falls, NY

2 Millionen Liter Wasser pro Sekunde

Um 6.30 Uhr fahren Roland und ich los. Jürgen möchte heute lieber einen ruhigen Tag im Hotel verleben. Die erste Pause legen wir um 7.00 Uhr bei Starbucks ein, wo wir uns mit Kaffee für die Fahrt ausrüsten.

Zunächst geht es 130 Meilen nach Norden bis Erie, dann 100 Meilen nach Osten parallel zum Lake Erie bis nach Buffalo und zum Schluss dann wieder nach Norden in den Bundesstaat New York und Richtung Kanada. Zwischendurch prasselt ein Wolkenbruch auf unser Auto nieder, dann wird’s zum Glück aber wieder trocken und um 10.30 Uhr sind wir am Ziel: Den Niagara Fällen.

Die Stadt Niagara Falls ist einfach aus dem Boden gestampft. Hier war nichts bevor der Tourismus jeden Tag tausende Menschen hierher brachte. Die werden heute durch riesige Hotelkomplexe, Kasinos, Souvenirläden und Parkflächen begrüßt.

Doch die eigentliche Attraktion sind natürlich die Wasserfälle. Davon gibt es gleich zwei: die American Falls und die Horseshoe Falls. Die ersten heißen so, weil sie auf der amerikanischen Seite des Niagara Flusses liegen, die zweiten verdanken ihren Namen ihrer Hufeisenform und liegen auf der kanadischen Seite des Flusses.

Die Amerikaner lieben bekanntlich Superlative und so lesen wir, dass es sich hier um die wasserreichsten Fälle der Erde handelt. 20% des Süßwassers der Welt fließt über die Niagara Fälle und durch die Great Lakes. Jede Sekunde stürzen allein über den Horseshoe Falls über 2 Millionen Liter Wasser in die Tiefe. Jeder der Fälle ist etwa 60 Meter hoch, einer ist 300 Meter breit, der andere sogar 800 Meter. So ist es leicht vorstellbar, dass ohrenbetäubendes Rauschen zu hören ist und von weitem bereits der Gischtnebel sichtbar ist.

Schon auf der Anfahrt merkten wir, dass der See bereits eine recht aufgewühlte Oberfläche hatte, dann nahmen die Schaumkronen der Wellen zu und plötzlich kamen wir an die Klippe, über die das Wasser in die Tiefe stürzt. Wirklich imposant, dieses Naturschauspiel.

Im Auto überlegten wir noch kurzzeitig, ob wir eine Bootsfahrt unternehmen wollen, um die Fälle noch etwas mehr aus der Nähe zu sehen. Spätestens in dem Moment, wo wir von oben auf die „Maiden of the Mist“ Schiffe herunterschauen und zusehen, wie diese direkt in die Gischtwolke hinein fahren und dort minutenlang verharren, ist das keine Überlegung mehr wert. Trotz der Plastik-Ponchos müssen die Leute völlig durchnässt sein, so viel Wasser spritzt ihnen entgegen.

Da morgen Feiertag ist, sind die meisten Amerikaner zu ihren Familien gefahren. Das macht sich auch hier bemerkbar, denn man sieht jede Menge Inder, Japaner, Mexikaner, Chinesen, Südamerikaner, aber wenig Weiße. Wir setzen uns noch etwas auf die Wiese oberhalb der Horseshoe Falls und schauen von oben dem Treiben zu.

Die Rückfahrt vergeht zum Glück auch schnell. Zu zweit ist es kurzweilig, wir quatschen, lachen, machen Kaffeepause und singen die Oldies im Radio mit. Auf dem Rückweg stoppen wir noch mal kurz in Grove City beim Outlet Center, um den Umsatz bei Adidas zu heben.

Nur 13 Stunden später sind wir wieder zurück von unserem kleinen Ausflug. Am Abend sitzen wir auf der Terrasse der Cheesecake Factory, wo man eigentlich riesige Stücke Quarkkuchen essen müsste, wir aber lieber eine gute Pasta mit Shrimps genießen. Die Portionen sind übergroß und keiner der anderen Gäste verlässt das Lokal ohne eine Plastiktüte mit seinen Essensresten. Schmecken Pommes und Salat am nächsten Tag tatsächlich noch mal so gut?

 

back

next

 

(c) www.schnupsi.de Donnerstag 23 Juli 2009