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Kunst - in Profanbauten 12.05.2007 Vielleicht ist es ein Trend, den ich lange verschlafen habe. Oder die Erfahrung hat mir den Blick verstellt. Selten kam in meinen Augen eines der etwa zwanzig Unternehmen, die ich näher kennengelernt habe, über den guten Willen hinaus, wenn es um den Umgang mit Kunst ging. Für ewig in Erinnerung bleiben mir die vielen Kunstgegenstände, denen ich bei der Deutschen Bank begegnen durfte. Die Architektur des weithin bekannten Doppelturms Deutsche-Bank-Hochhaus ist imposant und besonders eindrucksvoll ist das Foyer. Dort verschafften im Boden eingelassene Wasserflächen dem nicht minder sehenswerten, meist weiblichen Rezeptionspersonal so manchen Spaß, wenn ein vom Glanz geblendeter Geschäftsmann mal wieder im Wasser landete. Ein Trick, den übrigens auch die Zentrale des anderen weltbekannten Geldinstituts Wolford anwendet: Auf dem Weg zum Café befinden sich vier in den Boden integrierte Pools. Eine Falle für coole Sonnenbrillenträger und ein Heidenspaß für Zuschauer.
Aber so richtig entfalten durfte sich die Kunst bei der Deutschen Bank entlang der Flure und in den Besprechungszimmern. Meinen Eindruck am besten auf den Punkt gebracht hat dort ein Werkzyklus, den ich vorhin der Einfachheit halber selbst nachgestellt habe. Mangels einer dritten Vorlage in violetter Farbe kann ich das originale Triptychon leider nur unvollkommen veranschaulichen. Ich bin aber sicher, dass auch das vollständige Werk auf dieser schmauligen Webseite beim kunstsinnigen Betrachter nicht annähernd die Wirkung entfalten kann, die es damals sorgfältig gerahmt und handsigniert am Originalausstellungsort im 10. oder 11. Stockwerk des Trianons unweigerlich haben musste.
Welch einen Unterschied erlebe ich nun in Rotterdam. Hier darf ich Büros erleben, die nicht hässlich, nicht protzig sondern mit Bedacht eingerichtet werden und einfach angenehm sind. Neue Kunstwerke im Gebäude werden von der Hauszeitschrift informativ und unspektakulär angekündigt:
Das erwähnte Brainwave schmückt übrigens gerade den oberen Rand dieser schlichten Seite. Sicherlich ist mein Eindruck punktuell. Eigentlich schade, wenn es so wäre. Aber es gibt Hoffnung. Schönheit und Kunst kommt in die Profanbauten. Ein Trend. Man werfe nur mal einen Blick auf simple Flughäfen wie Schiphol.
Links: Die Wärme, das Eis, der Stein und das Ich Von Christel Heybrock (Copyright) zu Jan von Munster
Anmerkung: Alle Bilder wurden mit der Handy-Knipse Nokia N73 gemacht. Die Putzlappen wurden mit dem Nokia N95 abgelichtet. Erstaunlich, was ein Handy heute alles kann.
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(c) www.schnupsi.de Donnerstag 23 Juli 2009