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San Francisco zu Fuß - Kann man an einem einzigen Tag noch mehr erleben?

Sa 23. Juni 2007

Um 7.00 Uhr hält mich nichts mehr im Bett und ich gehe Joggen. Es ist traumhaft: Sonne pur, kristallblauer Himmel ohne eine Wolke, eine sanfte Brise und die Ruhe des frühen Morgen. Mein Weg führt mich über den Maritime Park, hoch zu Fort Mason, wieder runter zum Yachthafen an der Marina, über einen Abstecher zum Palace of Fine Arts bis zu den Sandstränden bei Crissy Field und dem freien Blick auf die Golden Gate Brücke im Morgenlicht.

Natürlich hab ich mein Nokia-Handy dabei und mache ganz viele Fotostopps. Das Licht ist perfekt, die Motive vielfältig und reizvoll.

Gruppen von Pelikanen fliegen vorbei, in den Blüten sind einzelne Kolibris zu sehen, Fischreiher stehen am Wasser, die Möwen kreischen und direkt am Pier liegen die Seelöwen faul in der Sonne.

Schnell in die Dusche springen und dann gleich weiter zum Treffpunkt mit Nadine. Wir starten um 8.30 Uhr zu unserem Spaziergang durch die City. Am Pier 39 der Fisherman’s Wharf gibt’s guten Kaffee und Kuchen zum Frühstück. Der Reiseführer gibt nun die Richtung vor: Embarcadero, die Stufen hoch zum Coit Tower, vorbei an den kleinen Privathäusern mit ihren dichten Blumengärten. Von oben können wir schön über die Bucht schauen und wischen uns erst mal den Schweiß von der Stirn. Dann geht es weiter in die Lombard Street, erst mal runter, dann wieder hoch und plötzlich stehen wir vor dem kurzen Abschnitt, welcher sich rühmt, „The Crookedest Street“ (die am stärksten gewundene Straße) zu sein. Auf wenigen Metern windet sich hier die Straße in Serpentinen nach oben und eine nicht abreißen wollende Schlange von Touristen fahren hier mit ihren Autos durch.

Am oberen Ende steigen wir in die Cable Car um. Diese bringt uns nach China Town, dem chinesischen Viertel der Stadt. Vor den Restaurants hängen die roten Lampions, überall sind chinesische Schriftzeichen zu sehen und die Gesichter der Passanten lassen uns vergessen, dass wir in Nordamerika weilen.

Das nächste Stadtviertel, welches wir durchstreifen ist der Russian Hill. Kurz darauf erreichen wir Nob Hill, das Villenviertel, passieren Japantown und dann erklimmen wir den letzten Hügel zum Alamo Square. Hier stehen die wunderschönen bunten Viktorianischen Stadthäuser. In der Ferne ist die Downtown-Skyline zu sehen. Wir ruhen uns ein bisschen im Gras aus, bevor wir über die Market Street, zum Civic Center, dem Rathaus, weiter laufen. Hier findet das Gay Pride Festival statt. San Franciscos ist die Stadt mit einem sehr großen Bevölkerungsanteil Homosexueller. Überall flattern die Regenbogenfahnen, es gibt Woodstock Musik und Fleischspieße.

Kurze Zeit später sind wir am Union Square. Hier findet man alle Luxusmarken in den umliegenden Geschäften. Ich möchte aber gern in die Circle Gallery, einer kleinen Galerie, welche von Frank Lloyd Wright gebaut wurde und mit ihrem Rampenaufgang praktisch die kleine Schwester des Guggenheim Museums in New York ist.

Die letzte Station für heute ist das San Francisco MoMA, das Museum of Modern Art. Der schwarz-weiße Steinbau wurde von Botta, dem berühmten Schweizer Architekten gestaltet, aber die Ausstellung kommt nicht an New York heran. Wir schauen uns also das Gebäude an, werfen aber nur einen kurzen Blick auf die Kunstexponate.

Im Museumscafe merken wir plötzlich, dass unsere Füße nun endgültig schlapp machen. Wir entschließen uns also, lieber in den Bus zum Hotel einzusteigen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause fahren wir um 18.00 Uhr per Auto noch zum Cliff House an der Ocean Beach. Hier hat man einen wunderbaren Blick auf den Pazifik, der perfekte Platz für ein Glas Wein vor dem Abendessen.

Als vorletzten Höhepunkt des Tages fahren wir über die Golden Gate Brücke. Diese rot gestrichene Hängebrücke ist wirklich imposant. Weit unter uns kann man das Wasser der Bucht sehen. Wie die beiden Pfeiler der Brücke das ganze Gewicht halten können, ist unglaublich.

Auf der anderen Seite der Brücke liegt der kleine Ort Sausalito. Von hier kann man schön aufs Wasser schauen, sieht die Skyline der Stadt in der Ferne und genießt gute Pasta, oder Seafood zum Abendessen. Vor dem Fenster fliegen die Pelikane vorbei und ein Seehund taucht direkt vor dem Restaurant nach einem leckeren Fisch.

Kann man an einem einzigen Tag noch mehr erleben?

 

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(c) www.schnupsi.de Donnerstag 23 Juli 2009