Fr 22. Juni 2007

Nachdem unser Flieger erst am Nachmittag geht, gönne ich mir einen morgendlichen Lauf im Englischen Garten. Das Wetter ist etwas trüb, aber trocken und in den frühen Morgenstunden ist noch wenig los.

Um 14.30 Uhr treffe ich Nadine in der Lufthansa Senator Lounge, in der sie mich einladen kann. Das ist schon noch mal eine andere Qualität als die überfüllten, lauten Frequent Traveller Lounges.

Um 15.50 Uhr ist Abflug, wir machen es uns in den Business Class Sitzen bequem und gönnen uns das erste Glas Champagner. Ich hab mir gleich alle Reisezeitschriften gesichert, um die knapp 13 h Flugzeit gut zu überbrücken. Es gibt einen spannenden Artikel über eine Radreise nach Vietnam und Kambodscha. Die Bilder sind super, blauer Himmel, tolle Aussicht, schöne Eindrücke, hübsche Radtrikots. Der Artikel handelt dann allerdings nur von Regen, Schlamm, Dickicht, verlorenen Wegen, Hunger und Dreck. Nicht ganz so werbewirksam.

Im Bordkino schaue ich mir „Das Venedig Projekt“ und „Die Zahl 23“ an. Beide ganz unterhaltsam, aber nicht aufregend neu. Dank der 9 Stunden Zeitverschiebung treffen wir schon um 19.30 Uhr Ortszeit in San Francisco ein.

Die Formalitäten werden problemlos erledigt: Einreisekontrolle, Gepäck entgegen nehmen, Auto mieten, in die Stadt fahren, Hotelzimmer beziehen. Unser Holiday Inn Hotel liegt direkt an der Fisherman’s Wharf im Zentrum der Stadt gleich an der Bucht. Wir hatten am Vortag  noch schnell umgebucht, weil uns das Hilton fürs Wochenende zu teuer erschien. Nun schlafen wir direkt gegenüber zum halben Preis! Das Zimmer ist groß und ich kann tatsächlich aus dem Fenster die Sicht auf Alcatraz und die Bucht im letzten Abendlicht genießen.

Obwohl es in Deutschland bereits fast wieder Morgen ist, machen wir noch einen kurzen Bummel zum Wasser, passieren das Kneipenviertel The Cannery, eine ehemalige Del Monte Konserven-Fabrik, weiter über Ghirardelli’s, ein Restaurant-Komplex in der alten Schokoladenfabrik, bis zum Hyde Pier und den großen Segelbooten am Maritime Park. Die Nacht ist sternklar, mild und sehr ruhig. Man spürt die Großstadt kaum.