Mi 27. Juni 2007

Unser Wagen brüstet sich mit der Werbung „Fuel Economy“. Vielleicht schneidet er im Vergleich zu einem Panzer gut ab. Wir sind jedenfalls überrascht, wie schnell die Tanknadel sich in Richtung „leer“ bewegt, wenn man eigentlich nur kurze Strecken zu fahren hat.

Eine interessante Erfahrung ist auch, dass die Strecke vom Hotel ins Büro mit mehrfachem Abbiegen sowie Auf- und Abfahren von Highways verbunden ist, obwohl beide auf der gleichen Straße liegen. Aber so ist Houston eben: viel Beton, jede Menge Autobahnen, wenig Charme.

Die Interviews bei einer I&S Gesellschaft laufen gut, die Versorgung ist bestens: Getränke, Obst, Kekse, Sandwiches. Alle haben ein schlechtes Gewissen, dass wir so früh aufstehen mussten oder wollen einfach um die Gunst der Auditoren werben.

Wir kommen zügig durch und können am späten Nachmittag sogar noch einen kurzen Abstecher zu La Galleria, dem größten Shopping Center der Stadt machen. Hier gibt es nicht nur jede Menge Geschäfte, sondern auch eine Eisbahn und ein Hotel. Die Eisbahn ist sehr verlockend, die Außentemperaturen sind nämlich ziemlich unerträglich. Hundert Grad Fahrenheit, das sind etwa 35 Grad und für uns eindeutig zu viel.

Die Innenstadt ist gänzlich ohne Charme. Die Hochhäuser sind nicht aufregend, es gibt keine Restaurants und auch keine Menschen. Hier ist noch viel zu optimieren.

Wir verlassen uns dann lieber auf unser Navigationssystem und suchen nach einem Steakhouse. Der Name „JR’s“ wie J.R. Ewing aus der Fernsehserie „Dallas“ erweckt unsere Aufmerksamkeit. Jürgens Wachsamkeit wird angestachelt, als er bemerkt, dass wir mitten im Homosexuellen Viertel gelandet sind. Dann doch lieber weiter!

Letztendlich haben wir wieder Glück und landen in „Flemings Steakhouse“ auf der Alabama Ave., welches nicht nur trendig und teuer, sondern auch wirklich gut ist und aufmerksame, gut ausgebildete Bedienung, eine Rarität in den USA, hat. Wir können draußen sitzen und freuen uns, dass es langsam kühler wird.