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N-ERGIE II - bei Postkarte Mord

27. September 2007

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Dies ist mein all-in-one DSL-Modem-WLAN-Router.

 

 

Genauer: Das war er.

 

 

Die ständigen Stromabschaltungen durch N-ERGIE hat das Gerät noch persönlicher genommen als ich. Meine erst kürzlich gegenüber N-ERGIE vorgebrachte Beschwerde hatte mir für diese sechste oder siebte Stromabschaltung des Jahres am letzten Dienstag zwar immerhin das Privileg der Benachrichtigung mittels Postkarte statt durch die üblichen willkürlich angebrachten Aushänge beschert. Aber letztendlich hatte ich so nur die Chance erhalten:

a) alle elektrischen Geräte in der Wohnung vorsorglich stillzulegen

b) mich von den Geräten persönlich zu verabschieden.

 

Beide Chancen hatte ich verpasst.

 

Dienstag Nacht kehrte ich nach Hause zurück. Es war nur noch diese eine dringende E-Mail zu versenden bevor am nächsten Morgen um 4:45 Uhr der Wecker klingelt. Eine einzige kurze E-Mail.

Eine Stunde später war klar: In diesem Netzwerk versende ich kein Mail mehr.

 

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Zwei Tage darauf fand ich Zeit für die übliche Orgie:

- Vorfreude

- Marsch in den Keller

- Prüfung der Status-Lämpchen, Kabel, Stecker, Ein-/Ausschalten (mehrfach)

- Verkabelung des Notebooks

- Deaktivierung des DHCP-Clients

- erfolglose Pings auf 145.97.39.155 (Wikipedia Deutschland) und 193.99.144.85 (heise.de)

- Prüfung aller Einstellungen, sicherheitshalber dreifach

- Neueingabe der Internet-Provider Zugangsdaten, sicherheitshalber dreifach kontrolliert

- ping & ping, erfolglos

- Zugriffsversuche auf meine anderen Access Points, PC und File-Server

- Aufsetzen des DHCP-Servers und Rücksetzen des Clients von Fest-IP auf DHCP, sicherheitshalber dreifach kontrolliert

- prüfen der IP-Adresse

- Wiederholung dieser Seifenoper nach vollständigem Modem/Router-Reset auf Werkseinstellung 

- Wiederholung dieser Seifenoper in C-Dur, A-Dur, c-Moll, h-Moll, auf Händen und Knien, mit dem Kopf nach Osten ausgerichtet, mit dem Hintern nach Osten ausgerichtet, fluchend, verzweifelt, lächelnd, grimassierend; stets erfolglos.

 

Der T-Online Support war bereits nach wenigen Minuten erreicht. Das Modem war für den Techniker sichtbar und ein Rücksetzen der Leitung brachte keine Verbesserung. Telekom-Leitung und mein Modemmodul schienen zu funktionieren.

Ein wenig experimentierte ich noch mit meinem zweiten Router aber das Internet blieb mir verwehrt.

Also offensichtlich ein Geräteschaden. Neue Hardware musste her.

 

Da DSL-Modems scheinbar gerne kaputt gehen, entschied ich mich diesmal gegen ein kombiniertes Gerät und wählte ein DSL-Modem und einen Router. Nach zwei äußerst zuverlässigen Draytek Vigors, die man aber leider nicht einfach mal schnell im 'Geiz-ist-saublöd-Markt' mitnehmen kann, musste ich wie damals beim nun massakrierten Linksys auch diesmal wieder in Zeitnot in ein Regal greifen.

 

Die Netgear Rangemax-Produkte versprachen weiße Gehäuse, esoterisch blau blinkende Dioden und sagenhafte Wlan-Abdeckung. Die ersten beiden Versprechungen wurden eingelöst, das dritte verblieb brav im Reich der Sagen. Die WLan-Abdeckung ist nicht besser als die durch den drei Jahre alten als Access-Point eingesetzten Vigor 2900Gi.

 

Zwei Stunden und ein Telefonat mit Netgear später - drucken die doch glatt IP-Adresse, User und Passwort auf dem Gehäuse des Modems ab, damit dieses per Web-Interface eingerichtet werden kann und erklären dann, dass dies nicht funktioniere (soweit war ich auch  schon) und genauso wenig Bedeutung habe wie die entsprechenden Hinweise in der Dokumentation - stand mein Netzwerk schließlich wieder. LAN, WLAN, Access Points, Musik-Server, Clients, Internet, alles wie vorher.

 

Der Tag hätte nicht sinnvoller verbracht werden können! Danke, N-ERGIE!

 

Übrigens: Der Heizungstechniker sagte mir, dass Heizungssteuerungen die Spannungsspitzen nach Beendigung von Stromabschaltungen sehr gerne für einen Suizid nutzen. Super! Mit N-ERGIE kommt das nächste Abenteuer bestimmt.

 

Da ich mir meine Abenteuer immer noch gerne selbst aussuche und der Service bei N-ERGIE eigentlich kaum unterboten werden kann, will ich mich nun nach einem anderen Strom-Anbieter umsehen. Klar, als Netzbetreiber wird mir N-ERGIE auch zukünftig den Strom nach Lust und Laune abschalten. Weder Heizungselektronik noch Netzwerk, Telefonanlage, Kühltruhen oder Musikanlage sind außer Gefahr. Aber ich fühle die moralische Pflicht, Auftragskiller nicht auch noch für ihr verwerfliches Tun zu bezahlen. Die Zeit für einen Öko-Stromanbieter ist gekommen!

Anbieter

Stromrechner

 

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Brüder sollt ihr sein: Neues DSL-Modem, neuer Router und mein QNAP Server für Dateien, Musik, FTP, Web und vieles mehr.

 

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(c) www.schnupsi.de Donnerstag 23 Juli 2009