Lyon, Birgit
 
Reiseberichte unterwegs in der Welt unterwegs in der Zeit

Lyon - ein Tag Weltkulturerbe (Mai 2008)

2.05.2008

Lyon

Wer kennt Lyon?

Lyon ist die drittgrößte Stadt Frankreichs nach Paris und Marseille, UNESCO Weltkulturerbe.

Heimat der Brüder Lumière, Erfinder des Films. Heimat von Antoine de Saint-Exupéry, Erfinder des Kleinen Prinzen.

"Lugdunum hat eine Unzahl von Gäßchen, das reinste Labyrinth. Da traut sich kein Römer hinein." So werden Asterix und Obelix von Schönfix in Tour de France aufgeklärt.

Wir trauen uns hinein. Asterix und Obelix haben bei ihrer Tour de France zum Beweis des Erreichens des Etappenziels Wurst und Fleischklößchen aus Lyon mitgebracht. Wir treffen die Comic-Version von Paul Bocuse. Obwohl wir die Stadt stundenlang durchlaufen, verirren wir uns nicht. Wir sind schließlich keine Römer. Die Gässchen sind wunderschön.

 

Aufstieg zum Fourvière Aufstieg zum Fourvière
Place Saint-Jean, Radstation Lyon - Rhone

 

 

Flughafen und TGV-Bahnhof

Der Flughafen Lyon Airport (Saint Exupéry) ist natürlich dem berühmtesten Sohn der Stadt gewidmet, dem schreibenden Piloten Antoine de Saint-Exupéry. Der sich anschließende TGV-Bahnhof Lyon-Saint-Exupéry TGV, fertiggestellt 1994, ist ebenfalls nach ihm benannt. Der Bahnhof wirkt optisch auch sehr viel flugtauglicher als der Flughafen. Santiago Calatrava hat hier ein spektakuläres Gebäude entworfen.

 

Frankreich, Lyon, Flughafen Saint-Exupéry, Birgit Frankreich, Lyon, TGV-Station Saint-Exupéry

Links:

Google Maps: Lyon Airport Saint Exupery und  TGV-Bahnhof Saint Exupéry

Structurae: TGV-Bahnhof Lyon-Saint-Exupéry TGV

Wikipedia fr: TGV-Bahnhof Lyon-Saint-Exupéry TGV

 

 

Eisbären und Löwen

Erstaunlicherweise wimmelt es in Lyon von Eisbären. Alle zwei Jahre gibt es in Lyon eine Biennale (biennale = zweijährlich). In diesem Jahr lautete das Thema: Lyon - Quebec. 400 Jahre Freundschaft zwischen Quebec und Frankreich werden gefeiert. Mit Eisbären und Löwen. 69 Künstler aus der ganzen Welt hatten Löwen- und Eisbär-Plastiken angefertigt. Diese werden in der ganzen Stadt aufgestellt. Ein wundersames Schauspiel. Vielleicht nicht ganz neu, denn vor zehn Jahren wurden in Zürich ein paar hundert Kühe aufgestellt. Die sind heute über die halbe Welt verteilt. Ein paar Jahre darauf wurden überall in Zürich Bänke aufgestellt. Die Bänke waren schmuck, Kunst und teilten das Schicksal der Kühe, Bären und Löwen: Zum Ende der Ausstellung wurden sie versteigert.

Wir haben allerdings nur einen der Bären entdeckt. Schade, es waren noch nicht alle aufgestellt. Die Biennale sollte leider erst am folgenden Samstag beginnen. Aber den Bären hätte ich gerne mitgenommen. Nicht mitgenommen auf die Tagestour hatte ich die Spiegelreflexkamera. Sie lag brav im Hotel. Deshalb wurden alle Bilder des heutigen Streifzugs durch Lyon mit der Handyknipse geschossen.

 

Ferdi Giardini, Eisbär, Pont Bonaparte (Rive droite) Ferdi Giardini, Eisbär, Pont Bonaparte (Rive droite)

Links:

Bären-Löwen-Biennale

Biennale des Lions 2008 : Lyon - Québec / Lions-nous!

 

Hotel - Cité International Lyon

Quartier und Frühstück vom Feinsten. Birgit ist sehr viel unterwegs, hat ein Gespür für gut gelegene, angenehme und preisgünstige Hotels und für Hilton aktuell sogar eine hoch eingestufte Mitgliedschaft. Das bedeutet: Upgrade auf ein sehr schönes Zimmer mit idealer Aussicht, eine prickelnde Flache Sekt als Aufmerksamkeit des Hauses und freie Snacks in der am Freitag Nachmittag fast leeren und sehr angenehmen Lounge.

Das Hotel ist Bestandteil der Cité International Lyon, ein ultramodernes Gebäude, entworfen von dem preisgekrönten italienischen Architekten Renzo Piano.

 

Hilton Lyon am Quai Charles de Gaulle, zwischen Rhône und Parc de la Tête d'Dor Parc de la Tête d'Dor
Hotel Hilton in der Cité International Lyon Hilton Lyon am Quai Charles de Gaulle, zwischen Rhône und Parc de la Tête d'Dor

Links:

Cité Internationale

Cité Internationale 2

Google Maps: Hilton Lyon (Quai Charles de Gaulle)

 

 

Trompe-l’œil - Wand- und Deckenmalereien, 21. Jh.

Die Bildung kommt nicht zu kurz in Lyon. Für uns. Was wussten wir schon von illusionistischen Gemälden des 21. Jahrhunderts, bevor wir Lyon besuchten. Lyon ist die französische Hauptstadt der Trompe-l’œil. La Fresque des Lyonnais ermöglicht uns die Begegnung mit den berühmtesten Töchtern und Söhnen Lyons. Paul Bocuse hält uns die Tür auf. Wir müssen weiter, zum Essen können wir nicht bleiben.

 

Trompe-l’œil (La Frèsque des Lyonnais), Illusionistisches Gemälde La Frèsque des Lyonnais: Birgit, Stephan, Paul Bocuse

Links:

Wikipedia (deu.): Trompe-l’œil

 

Fourvière und Amphitheater

Auf der Anhöhe Fourvière thront die Basilika Notre-Dame de Fourvière. 1643 erreichte die Pest die Umgebung von Lyon. Lyon wählte die Jungfrau Maria zur Schutzpatronin und wurde verschont. Mit dem Bau der Kirche 1896 erfüllte die Stadt ihr Versprechen in eindrucksvoller Manier 243 Jahre später. So geht die eine Geschichte.

Der Spiegel schreibt: "Die Kirche hatten die Lyonaiser der Jungfrau Maria versprochen, sollten die Preußen im Krieg 1870/71 die Stadt verschonen. Die Armee stoppte bei Dijon." Der auch sonst lesenswerte Artikel findet sich hier.

Meyers Lexikon schreibt unverbindlich von der "Wallfahrtskirche Notre-Dame auf dem Mont Fourvière."

Das englische Wikipedia schreibt vom Triumph der christlichen über die sozialistischen Werte: "Built with private funds between 1872 and 1896 ... as a mark of the triumph of Christian values over the socialists of the Lyon commune of 1870". (Link)

Das französischen Wikipedia scheint möglicherweise aufzuklären: Erst gab es beinahe die Pest und ein Versprechen für die Kirche. Zum 200sten Jubiläum des Wunders, an einem 8. Dezember, wird eine goldene Marienstaue aufgestellt. Seither findet an jedem 8. Dezember ein Fest der Lichter statt (natürlich ;-). 1870/71 kommen die Preußen und nehmen Paris ein. Ein neues Wunder verschont Lyon. Eine große Lirche wird erbaut. (Link)

 

Unweit der Kirche ist das Amphitheater. Es wurde um 19 AD von Römern errichtet. Inzwischen sind 1989 Jahre vergangen und es ist ein herrlich sonniger später Mittag. Wir genießen den Blick über die Sadt und schlafen ein wenig zwischen den alten Mauern.

Beim Verlassen der Theaters fällt uns die Ankündigung eines Massive Attack Konzertes im Amphitheater ins Auge. Schade, dass es bereits drei Monate vor dem Termin keine Tickets mehr gibt.

 

Basilika Notre-Dame de Fourvière Lyon Römisches Amphitheater

 

Es ist später Nachmittag und wir müssen weiter. In Cheyrac erwartet uns morgen ein Hochzeitsfest. Da wollen wir am Vorabend nach dem Rechten sehen.

 

Nachtrag:

Lucius Nichtsalsverdruss heißt der Generalinspekteur und Sonderbeauftragte von Julius Cäsar, mit dem Asterix die Wette eingeht, welche ihn mit Obelix durch ganz Frankreich führt.

Lucius Nichtsalsverdruss!

Wer muss nicht sofort an den anderen berühmten Lucius denken, Lucuis Malfoy. Joanne K. Rowling hat darauf hingewiesen, dass die altfranzösische Bedeutung von Malfoy "übles Schicksal" lautet. Lucius Malfoy "Übles Schicksal" und Lucius Nichtsalsverdruss. Dass sie offensichtlich von der deutschen Übersetzung des Goscinny-Meisterwerks Asterix - Tour de France inspiriert worden war, hat uns die polyglotte Meisterautorin verschwiegen.

 

Inhaltsübersicht Asterix, Band VI (eigentlich das fünfte Abenteuer): Tour de France aus Wikipedia.de:

Um zu beweisen, dass sich das gallische Dorf durch die Römer nicht isolieren lässt, machen Asterix und Obelix eine Tour durch Gallien. Als Beleg sammeln sie bei jedem Etappenziel die regionale Spezialität, immer auf der Flucht vor den Römern. Diese Geschichte ist eine Hommage an das gleichnamige Radrennen (einige der besuchten Orte waren Etappenziele bei der ersten Austragung 1903), während die Unterstützung durch die gallische Bevölkerung der Résistance ein Denkmal setzt. Hier erscheint zum ersten Mal der kleine Hund Idefix. Er folgt den beiden nach dem Kauf von Schinken in Lutetia, wird jedoch erst bei ihrer Rückkehr im Dorf von Obelix bemerkt.

 

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(c) www.schnupsi.de Donnerstag 23 Juli 2009